Helmstedter Partnerschaftsverein

„Wahrlich eine Ode an die Freude“

Gänsehaut-Feeling im Brunnentheater beim städtepartnerschaftlichen Musizieren zum 50-jährigen Jubiläum zwischen Mondeville und Büddenstedt-Helmstedt

"Kurz, knackig - fulminant", so beschreibt die Städtebeauftragte des Helmstedter Städtepartnerschaftsvereins für die französischen Partnerstädte Monika Bartels -Röker, die Orchester-Begegnung mit dem Besuch aus der Partnerstadt Mondeville vom 1.-3. November 2024.

Insgesamt 38 Gäste trafen bei bester Laune nach einer langen Nachtfahrt am Freitagmittag in Helmstedt ein. Sie wurden von ihren Gastgebern herzlich in Empfang genommen und nach einem kurzen Mittagsbreak gleich zur Orchesterprobe in das Brunnentheater gebracht.

Stand doch für den folgenden Tag als Höhepunkt des Besuches ein gemeinsames Konzert "Ode an die Freude" an mit dem angereisten Orchestre d‘Harmonie und dem Orchester der Kreismusikschule. Unter der Leitung von Marie-Lys Langlois Behrenz und Pierre Mariette hatten sich die beiden Orchester in einer einzigen gemeinsamen Probe in aller Schnelle aufeinander einzustimmen.

Der Vorsitzende des Helmstedter Städtepartnerschaftsvereins Dr. Joachim Scherrieble freute sich, aus Mondeville den stellvertretenden Bürgermeister Dominique Massa, den für Städtepartnerschaften verantwortlichen Gemeinderat André Vromet und die Partnerstadtbeauftragte für Helmstedt Véronique Cliquet, Helmstedts Bürgermeister Wittich Schobert sowie alle Musizierenden und alle Beteiligten an dem deutsch-französischen Orchester-Treffen begrüßen zu können.

In einer von vielen als sehr berührend wahrgenommenen Rede unterstrich Scherrieble vor allem die 50 Jahre "Völkerverständigung von unten" im Nachgang zum Ersten Weltkrieg, "der Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts und der Mutter aller folgenden Katastrophen". Alle Anwesenden seien Kinder, Enkelkinder, Ur-Enkelkinder der zweiten oder dritten traumatisierten Generation. Trotz einer vermeintlichen "Erbfeindschaft" zwischen Deutschland und Frankreich, trotz über 8,5 Millionen toten Soldaten, mehr als 22 Millionen Verwundeten sowie Tausender traumatisierter Männer und Frauen und trotz des Zweiten Weltkrieges, den diese Generation auch noch erleiden musste, hätten unsere Eltern und Großeltern eben nicht mehr Hass mit Hass beantworten wollten, sondern ein gemeinsames Europa ohne Hass und ohne Krieg gebaut - und damit "aus ehemaligen Feinden Freunde gemacht", so Scherrieble, "so wie wir als Städtepartnerschaftsverein seit vielen Jahren gemeinsam aus Fremden Freunde machen".

Das Konzert zeigte sehr schnell, dass die Musizierenden der Partnerstädte zueinander gefunden haben, das Publikum bekam nicht nur einmal "Gänsehaut pur". Die Aufführung, die in Beethovens Ode an die Freude mündete, symbolisierte in seiner "Grenzenlosigkeit" in wunderbarer Weise den Verständigungsgedanken des Helmstedter Vereins für Städtepartnerschaften und internationale Begegnungen. Schobert schwärmte "Das war Weltklasse!"

Dieses begeisternde und berührende Konzert erhielt durch ein sich anschließendes Fest im Theatercafé, zu dem der HPV-Vorsitzende die Lions-Party-Band engagiert hatte, einen krönenden Abschluss. Es war unglaublich, wie grenzenlos und immer wieder in spontanen neuen deutsch-französischen Formationen miteinander getanzt und musiziert wurde. Alle Teilnehmende formulierten noch lange danach ihren unmittelbaren "Wunsch nach mehr" - die Planungen für ein baldiges Wiedersehen in Mondeville sind bereits angelaufen.

Vor diesem Hintergrund freute sich Scherrieble, dass über die Städtepartnerschaften so viele Menschen zusammengeführt werden konnten, dass wir seit zwei Generationen in Frieden leben und dass dieses erste internationale Orchestertreffen in Helmstedt realisiert und somit einer 50-jährigen Partnerschaft vielversprechende neue Impulse gegeben werden konnten. "Das ist eine großartige Sache! Tausend Dank!"

 

Empfang einer Delegation aus Mondeville im Helmstedter Rathaus