Bereits 966 wurde Haldensleben erstmalig urkundlich durch Kaiser Otto I. erwähnt. Wenige Jahrzehnte später entstand eine Sumpfburg zum Schutze gegen Überschwemmungen der Ohre. Unter der Herrschaft Heinrichs des Löwen wurde diese Burg um 1150 zur „festen Stadt“ ausgebaut. Nach etlichen Zerstörungen und Wiedererrichtungen wurde Haldensleben Teil des Erzbistums Magdeburg und bekam schließlich 1224 das Magdeburger Stadtrecht. Der Roland, der einzige weltweit hoch zu Ross, der noch heute auf dem Marktplatz steht und dort das Wahrzeichen der Stadt bildet, wurde 1419 das erste Mal urkundlich erwähnt. 1808 wurde Haldensleben schließlich zur Kantons- und Distrikthauptstadt erhoben und wenig später zur Kreisstadt, welche sie heute noch ist.
Mit dem Anbruch der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert begannen sich auch in Haldensleben verschiedene Industriezweige auszubilden. Steingut- und Keramikfabriken, sowie Porzellanfabriken bildeten feste Industriestandorte mit vielen Arbeitsplätzen. Heute ist Haldensleben einer der führenden und wachsenden Wirtschaftsstandorte des Landkreises Börde. Zugpferde sind unter anderem die Glasindustrie, die Produktion und Entwicklung von Faserverbundwerkstoffen, die Logistik, die Automobilzulieferer sowie nach wie vor die Keramikindustrie.
Am zentralen Marktplatz vor dem Rathaus aus der Zeit des Klassizismus findet man eine ungewöhnliche Rolandfigur. Weltweit steht der Roland für den Erhalt der Stadtrechte. Hier steht er aber nicht, er sitzt auf einem Pferd und ist damit einmalig in Europa. Die Altstadt lädt mit ihren Geschäften, Cafés und Restaurants nicht nur am Tag zum Flanieren und Genießen ein, auch in der Nacht, die ja bekanntlich nicht allein zum Schlafen da ist, bleibt Haldensleben lebendig und am Puls der Zeit. Die Kulturfabrik lockt jeden Monat mit zahlreichen Veranstaltungen vom Theater bis zum Konzert die Haldenslebener und ihre Gäste an.
Von nahezu jedem Punkt der Stadt kann man in fünf Minuten im Grünen sein. Ob man dabei über ein Hünengrab in der historischen Quadratmeile stolpert oder aber den Blick in eine der schönsten Landschaftsparkanlagen in Sachsen-Anhalt wagt bleibt einem selbst überlassen. Schloss Hundisburg ist mit viel Liebe zum Detail wieder hergerichtet worden und ist heute mit seinem Barockgarten und dem angrenzenden Landschaftspark einer der Anziehungspunkte der Region. Eine Schenkung des Hallenser Bildhauers Heinrich Apel führte dazu, dass das Schloss eine Sammlung mit Plastiken sein eigen nennen kann, die Teil des kulturellen Ensembles ist, das mit Konzerten und dem technischen Denkmal der Ziegelei Hundisburg ein breites Spektrum bietet.
Eingefasst von der trutzigen, 1,6 Kilometer langen Stadtmauer drängen sich in Haldenslebens historischem Stadtkern die Häuser aneinander. Vom repräsentativen, großzügigen Markt aus - dienstags und donnerstags, ein quirliger Einkaufstreff für die ganze Region - verlaufen die Straßen in rechtwinkligen Fluchten. Dies gilt als Beweis für einen planmäßigen Ausbau der Stadt durch Heinrich den Löwen.
Beauftragte für Haldensleben
Susanne Otto
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