Vom 14. bis zum 20.09.2023 besuchte eine 53-köpfige Gruppe des Helmstedter Vereins für Städtepartnerschaften und internationale Begegnungen e.V. die französische Partnerstadt Vitré. Es war eine besondere Fahrt mit leicht nostalgischem Charakter, organisiert vom langjährigen, seit kurzem ehemaligen Städtebeauftragten Heinz "Mecki" Jordan, der sich seit 45 Jahren in herausragender Weise für die Pflege der Kontakte zu unseren französischen Freunden eingesetzt hat.
Vor diesem Hintergrund war diese Fahrt der Abschluss seiner erfolgreichen Tätigkeit, die es vielen auch jungen Menschen ermöglicht hatte, deutsch-französische Auslandserfahrung zu sammeln. Mit Gilles Bedouet, heute Deutschlehrer in Orléans und Vizepräsident der dortigen Association Franco-Allemande, nahm ein solches "Kind dieser Partnerschaft" erneut am Austausch teil und fungierte u.a. als Übersetzer bei offiziellen Anlässen. Nachfolgend einige persönlichen Eindrücke der Reise:
1.Tag
Die wunderschöne Busreise von Helmstedt nach Calais wurde durch Renate Jordans üppig gestaltetes Picknick, dessen Qualität den meisten Teilnehmenden von früheren Fahrten bekannt war, zu einem kulinarischen Highlight. Der geschäftsführende Vorstand hatte im Vorfeld der Reise beschlossen, für die beiden ein besonderes T-Shirt zu produzieren und zu finanzieren. Margrit Niemann, Vorstandsmitglied und stellvertretende Bürgermeisterin, überreichte den Beiden bei Fahrtantritt die in den französischen Nationalfarben gehaltenen T-Shirts mit den jeweiligen Aufschriften "Renates Picknick" und "Monsieur le Président" - sie stehen den Beiden prächtig.
2.Tag
Der zweite Tag führte uns über die beeindruckende "Pont de Normandie" in das von einer besonders schönen Häuserzeile am Hafen und einem sehenswerten Stadtzentrum geprägte Honfleur; der Aufenthalt wurde mit einem weiteren Picknick abgerundet. Gegen 18.00 Uhr erreichte die Gruppe Vitré, wo es zu einer sehr herzlichen Begrüßung mit den wartenden Gastgebern kam. Die Mehrheit der Besucher aus Helmstedt hatte eine Unterbringung in Gastfamilien gewählt, von denen es in Vitré genügend gibt, was die von Herzen kommende französische Gastfreundschaft eindrucksvoll unterstreicht.
3.Tag
Der Empfang der Gäste durch die Bürgermeisterin Isabelle Le Callennec im Centre Culturel Jacques Duhamel in Vitré stellte Samstagvormittag einen ersten besonderen Höhepunkt unseres Aufenthaltes dar. Die Anwesenheit ihres Amtsvorgängers Pierre Mèhaignerie, insgesamt 43 Jahre Bürgermeister von Vitré, deutete auf ein besonderes Ereignis hin. Zunächst fand die Bürgermeisterin anerkennende und herzliche Dankesworte für das langjährige und vielfältige Engagement von "Mecki" Jordan und seiner ihn stets unterstützenden Ehefrau Renate. Nach einigen Sätzen auf Deutsch zu Beginn wechselte sie ins Französische - übersetzt durch Monika Bartels-Röker, der neuen Städtebeauftragten für nunmehr beide französische Partnerstädte von Helmstedt. Neben ihrem Rückblick auf die HPV-Aktivitäten unter der Regie von "Mecki" Jordan ließ sie erkennen, wie wichtig ihr persönlich Austauschbeziehungen seien. Sie selbst sei durch eine Schulpartnerschaft mit Soltau/Fallingbostel geprägt worden und habe diese Prägung glücklicherweise an ihre Kinder weitergeben können. Als Bürgermeisterin sei es ihr ein wichtiges Anliegen, die Austauschbeziehungen weiterhin zu fördern, weiterzuentwickeln und die städtische Unterstützung zu gewährleisten.
Diesen Tenor nahm Pierre Méhaignerie in seiner Laudatio auf. Neben seinem Dank für die geleistete Arbeit und seiner Erinnerung an viele gemeinsame Erlebnisse warb er dafür, künftig einen Fokus auf berufsbezogene wechselseitige Praktika im Rahmen des europäischen Erasmus-Programms zu legen.
Odile Bouvet, Vorsitzende des "Comité de Jumelage" in Vitré, bedankte sich anschließend für die vielfältigen und persönlichen Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten mit „Mecki“ und Renate Jordan.
Den Höhepunkt dieser sehr herzlichen Ehrung stellte die Verleihung der Ehrenbürgerwürde (Diplome Citoyen d’honneur) der Stadt Vitré an "Mecki" Jordan dar. Die gegenseitige Unterzeichnung dieser besonderen Urkunde fand vor aller Augen statt und erhielt gebührenden Applaus. Die sich anschließende würdevolle Überreichung der jeweiligen Gastgeschenke mündete in einen liebevoll vorbereiteten Stehempfang, zu dem exquisite bretonische Häppchen gereicht wurden sowie u.a. "Kir breton".
Der Nachmittag war der persönlichen Begegnung mit den Gastgebern gewidmet und wurde individuell gestaltet.
4.Tag
Nach langen Abenden in den Familien bei Cidre, Wein und gutem Essen, hieß es recht früh aufstehen, um die Abfahrt nach Le Mans nicht zu verpassen, wo ein Besuch im Automuseum wartete, das sich mit der Geschichte des berühmten 24-Stunden-Rennens befasst. Obwohl in der Gruppe kaum ausgemachte Motorsportfans waren, fanden selbst die Damen Gefallen an der Ausstellung, zumal viele Lebensgeschichten ehemaliger Rennfahrerhelden dargestellt sind. Am Nachmittag erfolgte noch eine Stadtrundfahrt mit der Touristenbahn mit Informationen in deutscher Sprache über die Stadt.
5.Tag
Am fünften Tag fuhr der Bus mit dem überwiegenden Teil unserer Gruppe nach Saint Malo an der Smaragd-Küste. Saint Malo gilt als der bedeutendste Hafen der Nordküste. Das historische Saint Malo ist umgeben von einer sehenswerten Festungsanlage aus Granit und war früher eine Hochburg der Korsaren. Beeindruckend ist vor allem die Altstadt, Anziehungspunkt für tausende Touristen jedes Jahr. Auf Grund der Pflasterung war es nicht allen Teilnehmenden möglich, die Altstadt zu besichtigen. Nach einem ausgiebigen Begehen der Stadtmauer wurde Ausschau gehalten nach Restaurants, die vor allem Muscheln, Austern und Galettes anboten.
Pünktlich ging es wieder zurück nach Vitre. Dort stand ein sehr stimmungsvoller Abschiedsabend im "Restaurant La Grenouillère" an, gemeinsam mit unseren französischen Freunden und mit einem festlichen Büfett. Die Vorsitzende des "Comité de Jumelage" Odile Bouvet und ihr Ehemann Alain präsentierten eine liebevoll zusammengestellte Foto-Schau aus den vielen Stationen des Austausches. Zum Abschluss des im Vorfeld mit Helmstedt abgestimmten Überraschungs-Abschieds-Festes zeigten sie eine vorher aufgezeichnete Video-Botschaft des HPV-Vorsitzenden Joachim Scherrieble, der sich nicht nur außerordentlich über die besondere Ehrung des "Diplome Citoyen d’honneur" für "Meckie" freute, sondern sich im Namen des Städtepartnerschaftsvereins sehr herzlich bei "Meckie" und Renate Jordan für die geleistete ehrenamtliche Arbeit bedankte.
6.Tag
Nach einem herzlichen Abschied von unseren Freunden in Vitrè traten wir kurz nach 9 Uhr die Heimreise über Paris an. Nach einem kurzen Zwischenstop erreichten wir unseren Picknickplatz mit einem herrlichen Blick auf den Eiffelturm. Frisch gestärkt führte uns eine Seinefahrt vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie dem Eiffelturm, von Notre Dame, Place della Concorde sowie wunderschöne Brücken und Museen - binnen einer Stunde konnten wir viele Highlights von Paris bewundern.
Wer auf der anschließenden Fahrt zum Hotel schnell genug war, konnte einen Blick auf den Arc de Triumph und den Champs Elysees erhaschen, bevor uns die Verkehrssituation beinahe zum Stillstand brachte. Zusätzlich zum starken Feierabendverkehr sorgte das Fußballspiel von Paris St. Germain gegen Borussia Dortmund hierfür. Unsere gute Stimmung konnte das nicht schmälern - und wir ließen den Abend bei einem guten Essen sowie ein paar Glas Wein und vielen schönen Erinnerungen ausklingen.
7.Tag
Die rund 850 Kilometer im Bus nach Hause waren für alle Teilnehmende kurzweilig, weil man sich viel Neues zu erzählen hatte - das positive Gruppenklima sowie Renates Picknick taten ein Übriges.
Stellvertretend für eine nachhaltig zufriedene Reisegruppe erlauben sich die Verfasser dieser Zeilen, ihren respektvollen und von Herzen kommenden Dank auszudrücken: "Dankeschön, Monsieur le Président `Mecki`, und Dankeschön Madame Renates Picknick!"
(Monika Bartels, Heidi Cord, Harald Spitzer und Thomas Wendt)
Aus Anlass der seit 40 Jahren bestehenden Freundschaft reist eine Delegation nach Berlin.
Wir leben Europa! Dieses Motto gilt in Helmstedt: seit 40 Jahren wird eine Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Vitré in der Bretagne gepflegt. Daher freute es den Bundestagsabgeordneten Falko Mohrs sehr, dass anlässlich dieses Jubiläums eine 34-köpfige deutsch-französische Delegation aus beiden Städten nach Berlin gekommen ist und ihn im Bundestag besucht hat. In dieser befand sich auch Pierre Méhaignerie, Bürgermeister von Vitré und langjähriger französischer Agrar- und Justizminister Frankreichs.
Kurzweilig, gut gelaunt, lebendig – so erlebte nicht nur der Abgeordnete das Gespräch im Fraktionssaal der SPD-Bundestagsfraktion im Berliner Reichstagsgebäude. Es entwickelte sich schnell eine intensive Diskussion um die großen Themen und Herausforderungen, vor den Europa steht: angefangen bei der Besserstellung der sozialen Berufe über den zu bewältigenden Strukturwandel in ländlichen Regionen bis hin zu Lösungsmöglichkeiten der Flüchtlingsfrage.
Auf hohem Niveau tauschten sich die Gäste, mithilfe des dolmetschenden und die Gruppe anleitenden Ehepaar Joachim und Arlette Scherrieble, mit dem Abgeordneten für Helmstedt und Wolfsburg aus. „Von diesen Engagements lebt Europa!“ so Mohrs abschließend und freute sich über die frühzeitig ausgesprochene Einladung nach Vitré zu den Feierlichkeiten für das 50-jährige Jubiläum 2028.
„Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen“
Mit diesem Gedanken, den Guy de Maupassant vor etwa 130 Jahren niederschrieb, begrüßte der Vorsitzende des Helmstedter Vereins für Städtepartnerschaften und internationale Begegnungen e.V. (HPV) Dr. Joachim Scherrieble zum dritten internationalen Sommerfest – dieses Jahr anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Helmstedt und Vitré. Nach den vielen beeindruckenden und oft berührenden Begegnungen von Jung und Alt mit den acht Partnerstädten freute sich Scherrieble, über 150 Menschen aus fast allen Partnerstädten zu einem gemeinsamen Fest begrüßen zu können. Unter ihnen viele der Aktiven, die diese Partnerschaften seit Jahrzehnten mit Leben erfüllen – sowie die beiden Ehrengäste, die die Partnerschaftsurkunde damals zusammen unterschrieben haben: Hans Otto Kieschke, 95-jähriger Ehrenbürgermeister und Ehrenbürger des Stadt Helmstedt und langjähriger Vorsitzender des HPV, sowie Pierre Méhaignerie, knapp 80-jähriger Top-Politiker aus Frankreich, mehrfach über längere Perioden nationaler französischer Minister, unter anderem für Justiz und Landwirtschaft – und seit über 40 Jahren ununterbrochen Bürgermeister von Helmstedts französischer Partnerstadt Vitré.
Bei perfekten Sommerfest-Wetter mit allerlei kulturellen und kulinarischen Überraschungen dankte Scherrieble in Helmstedts historischer Mitte, der Begegnungsstätte Kloster Ludgerus, den Mitgliedern des HPV, den vielen Gastgebern in beiden Städten, die Tausenden von jungen und älteren Helmstedtern die Möglichkeit zu Übernachtungen „von Familie zu Familie“ organisiert und hierdurch ermöglicht haben, Land, Leute und Kulturen der jeweiligen Partnerstädte kennen zu lernen. Besonders dankte er den „ziemlich besten französischen Freunden“ aus Vitré um Odile Bouvet sowie dem Helmstedter Städtebeauftragten „Meckie“ Jordan und seiner Frau Renate – alles getreu nach dem Motto „Völkerverständigung von unten“ und „offene Türen schaffen offene Herzen“!
Bürgermeister Schobert dankte den Partnerschaftsvereinen beider Städte und überreichte Monsieur Méhaignerie ein kostbares französisches Lexikon aus dem Stadtarchiv, gedruckt im Jahre 1710, das die Stadt hatte aufarbeiten lassen. Dieser formulierte seine Lebenserkenntnis und politische Überzeugung, dass die Zukunft und Weiterentwicklung unserer Gesellschaften und Kommunen in der Offenheit gegenüber Neuem und Fremdem liegt.
Anne Serger umrahmte die Textbeiträge mit himmlischer Harfenmusik wichtiger französischer und deutscher Komponisten für Harfe. Nach einer ausgiebigen „Tischgemeinschaft“ mit kulinarischen Köstlichkeiten und der „Queen of England“ als Überraschungsgast begeisterte die LIONS Party Band.
Ein gelebtes lustvolles Bekenntnis zu Europa in der Mitte Helmstedts – besonders vor dem aktuellen politischen Hintergrund erscheinen die persönlichen Freundschaften, die dieser Tage erlebbar waren, vielleicht als kleiner Mosaikstein – doch als bedeutender kultureller Gewinn.
Unter dem Motto „Deutsch-französische Aktionswoche“ hieß der Helmstedter Verein für Städtepartnerschaften und internationale Begegnungen kürzlich eine Gruppe Jugendlicher aus der Partnerstadt Vitré willkommen. Begleitet wurden sie von Isabelle Engel und Sylvie Frin vom Comité de Jumelage Vitré. Alle fanden herzliche Aufnahme bei hiesigen Familien.
Unter der Leitung der Jugendbeauftragten Monika Bartels-Röker verbrachten die deutschen und französischen Jugendlichen eine gemeinsame abwechslungsreiche Woche. Als Basisstation für das Programm diente das Jugendfreizeit- und Bildungszentrum Helmstedt, welches mit seinen vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten bei allen für Begeisterung sorgte. Die französischen Begleiterinnen stellten fest, dass es eine vergleichbare Einrichtung in Vitré nicht gäbe. Angeleitete Kennlernspiele bewirkten dann ein Übriges und das „Eis“ war gebrochen. In fröhlicher Stimmung ging es an den folgenden Tagen auf zu neuen Herausforderungen.
Die „Mühen“ einer Wanderung durch das Bodetal fanden ihren Abschluss beim Harzbobfahren. Unterschiedlichste Konstellationen für die Besetzung der Bobs wurden gebildet und der Wagemut wurde durch rasante Abfahrten belohnt.
In Zwischengesprächen spielte das Thema Essen immer wieder eine Rolle. Unterschiedlichkeiten wurden festgestellt. Besondere Bewunderung wurde dabei der langen deutschen Bratwurst zuteil. Eine Fachtour durch das VW-Werk brachte besonderes Erstaunen bei einer 14-jährigen Französin darüber hervor, dass dort auch so viele junge Frauen in technisch orientierten Bereichen arbeiten würden. Sie selber hätte auch Lust auf so etwas. Ihr sei aber nicht klar gewesen, dass das für Mädchen auch möglich ist. Beim anschließenden Besuch des Phaenos konnten dann alle, ob Mädchen oder Junge, ihrem Forscher- und Entdeckergeist freien Lauf lassen.
Mit der Grundlage eines fortgeschrittenen Gruppenprozesses ging es zum Ende der Woche auf eine Oker-Kanutour. Das Wetter war grandios, obgleich eine der jungen Französinnen geglaubt hatte, dass es in Deutschland nie so richtig sonnig und warm sein könne.
Es war fantastisch, wie die Gruppe sich selbsttätig, unter Einsatz von Händen, Füßen, Deutsch, Französisch und Englisch regulierte. Die Bootsbesetzungen wurden von den Jugendlichen nach einer ersten Phase so lange neu zusammengesetzt, bis alle Teams in der Lage waren die Richtung zu halten und sicher ans Ziel zu kommen. Ein 15-jähriger Franzose stellt am Rande fest, dass sich Deutsch hier eigentlich gar nicht so schlecht anhört, wie man es in Frankreich immer so empfindet.
Einen wunderbaren Abschluss fanden die vielen Erlebnisse auf dem Sommerfest des Vereins in der Politischen Bildungsstätte. Unterschiedliche Darbietungen sorgten für einen kurzweiligen Abend. Die Jugendlichen ließen es sich nicht nehmen, auch etwas zum Programm beizusteuern. Ihre zwei musikalischen Beiträge, die sich weniger durch Perfektion, als durch Freude an der Sache auszeichneten, ernteten viel Applaus. Der Abschied wurde erwartungsgemäß schwer, aber beim HPV bleibt man dem Motto „Nach dem Austausch, ist vor dem Austausch“treu.
Die Erfahrung einer deutschen Teilnehmerin soll nicht unerwähnt bleiben. Die 14-Jährige geht in Kürze für mehrere Monate nach Kanada. Sie resümierte, dass neben anderen Begegnungserfahrungen die sie schon gemacht habe, auch diese für sie noch einmal eine Ermutigung für den bevorstehenden Auslandsaufenthalt bedeutet.
Ende gut - alles gut, könnte der Titel dieser wunderbar gelungenen Begegnung mit 43 Besuchern aus unserer Partnerstadt Vitré lauten.
Vom 1. – 4. Mai war der Chor Nervalphonie aus Vitré bei uns zu Gast.
Neben dem begeisternden Konzert im Brunnentheater gehörte eine Führung durch das Museum Mechanischer Musikinstrumente in Königslutter ebenso zum Programm wie ein ausführlicher Besuch der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn. Beide Ausflüge stießen in ihrer Unterschiedlichkeit auf großes Interesse bei unseren Gästen. Beim Begegnungsabend ließen dann die Franzosen „die Puppen tanzen“. Chorleiter Jean Luc Cochet spielte und tanzte in seiner mitreißenden Art auf und es hielt keinen mehr auf seinem Platz! Es war ein tolles Miteinander und Gäste sowie Gastgeber waren gleichermaßen begeistert!
Was für ein Einstieg für die neue Jugendbeauftragte des Helmstedter Vereins für Städtepartnerschaften und internationale Begegnungen (HPV).
Bei der ersten Fahrt unter Leitung von Monika Bartels-Röker, mit 10 Jugendlichen in die Partnerstadt Vitré, blieb sprichwörtlich kein Auge trocken. Eingeladen war man zur Teilnahme an einem Ferien-Sportcamp mit insgesamt 50 Kindern und Jugendlichen aus dem Gemeindeverbund Vitré. Die Unterbringung erfolgte in französischen Gastfamilien.
Das Kennenlernen am ersten Tag wurde durch das französische Team in Ballspiele mit unterschiedlichen Mannschaftskonstellationen eingebettet. Erste deutsch-französische Mischungen ließen sich nicht verhindern und das „Eis“ begann zu schmelzen.
Am zweiten Tag ging es zum Wasserskifahren. Nach einer gründlichen Einführung wagten sich alle TeilnehmerInnen auf die Bretter. Das persönliche Geschick bestimmte, in welcher der vielen Kurven man baden ging - trocken blieb keiner!
Wer nach dieser Aktion gedacht hatte, dass Tempo und Spaß nicht mehr zu steigern seien, hatte sich gründlich getäuscht – Rafting, auf einem Kanal voller Stromschnellen, mit ordentlichem Gefälle und mit einer deutsch-französischen „Équipe“ an Bord war das nächste Highlight. Hier mussten die Kommandos zweisprachig und auch noch super schnell gegeben werden, sonst ging’s ab ins Wasser. Lautes Gejohle erklang aus allen Booten – triefnass, aber glücklich wurde diese Aktion mit einem gemeinsamen Picknick am Ufer beendet. Währenddessen konnten die Sportsachen im Sonnenschein trocknen und die Kräfte kehrten zurück.
Ein weiterer Tag stand unter dem Motto „Baseball“. Morgens gab es wieder eine gründliche Einführung in die Regeln und die Spieltechnik und nachmittags ging es aufs Ganze. Es wurden Mannschaften gebildet und ein Turnier bis zum Finale gespielt. Viel Freude bereitete hierbei der Name, den sich unsere Helmstedter Mannschaft auf Vorschlag von Begleiter Jan Meyer gegeben hatte: „Streichholzschachtel“ - für Franzosen eine absolute sprachliche Herausforderung.
Den sprichwörtlich krönenden Abschluss der Woche bildet der Ausflug in die Höhen eines Kletterwaldes mit sieben verschiedenen schweren Parcouren. Hier war Schwindelfreiheit, Wagemut und Trittsicherheit gefragt. Unter den Jugendlichen und dem Begleitteam offenbarten sich weitere ungeahnte Talente und nur die Sicherheitsvorschriften konnten die Jüngeren vom Klettern, auch auf den höchsten Ebenen, abhalten.
Diese Woche brachte so viel Freude, dass sie nach Wiederholung verlangt. Die ersten Verabredungen dafür sind schon getroffen. Ein herzlicher Dank gilt den französischen Gastfamilien für die liebevolle Unterbringung und der VW-Sportkommunikation, die den Austausch mit zwei Kleinbussen für den Transport unterstützt hat.
Die Schulpartnerschaft des Gymnasium Julianum und der Lademann Realschule mit zwei französischen Collèges geht in die nächste Runde. Nach der Ankunft der französischen Gruppe am Donnerstag, den 4. April, begrüßten Bürgermeister Wittich Schobert und die Schulleitungen der beiden Helmstedter Schulen gemeinsam mit dem Städtebeauftragten für Vitré Heinz Jordan am Freitag, den 5. April im Forum des Gymnasiums Julianum insgesamt 50 französische Schülerinnen und Schüler sowie eine französische Kollegin und drei Kollegen.
Die stellvertretenden Schulleiter beider Schulen dankten der Stadt Helmstedt und dem Partnerschaftsverein ausdrücklich für die langjährige Unterstützung des Schüleraustauschs und sprachen ebenfalls Dank und Anerkennung für die Organisatorinnen des Austauschs aus. Ihr Einsatz sichere und ermögliche erst das lebendige Miteinander der beiden unterschiedlichen Kulturen und Sprachen.
Auf dem Deutschland-Programm der jungen Französinnen und Franzosen standen, neben der Teilnahme am Unterricht, Besuche und Besichtigungen in der Bundeshauptstadt Berlin, in Helmstedt und Umgebung und in Goslar. Ein gemeinsam verbrachter Tag in Magdeburg rundete den Aufenthalt mit Musik und schönen gemeinsamen Erlebnissen ab, so dass vielen der Abschied am vergangenen Donnerstag sichtlich schwerfiel. Ein Trost ist für alle, dass sich die Schülerinnen und Schüler im kommenden Frühjahr in Vitré wiedersehen und dann dort gemeinsam in den Familien leben werden.
Schülerinnen und Schülern, die das Nachbarland und die Partnerstadt darüber hinaus noch intensiver erleben möchten, bietet das Gymnasium Julianum ab Klasse 9 zusätzlich zum Schüleraustausch mit dem Collège Gerard de Nerval die Möglichkeit, an einem dreimonatigen Individualaustausch teilzunehmen (Brigitte-Sauzay-Programm).