Helmstedter Partnerschaftsverein

Besuch aus London: Sprachprofis von Never Such Innocence zu Gast in Helmstedt

Schon der Name "Never Such Innocence", zu deutsch: "Niemals solche Unschuld" lässt eine Interpretation zu. Er wirft die Frage auf, ob es nur um die Unschuld junger Menschen gehen soll, die als unbeteiligte unter Konflikten zu leiden haben, oder ob es auch um die Unschuld von Soldaten gehen kann, die in Konflikte hineingezogen werden, ohne eine  Wahl zu haben.

Eine Interpretationshilfe findet sich in der Zielsetzung der Londoner Wohltätigkeitsorganisation mit dem Namen "Never Such Innocence", die im Jahre 2014 anlässlich des 100. Jahrestages des Ausbruches des 1. Weltkrieges gegründet wurde und zum Ziel hat, jungen Menschen rund um den Globus eine öffentliche Stimme zu Konflikten zu geben.

Gleich zwei führende Repäsentanten dieser Organisation, namentlich der im digitalen Raum weltweit bekannt gewordene Militärdichter Clive Sanders und Programmdirektor Will Dalziel,  besuchten v. 19.-22.02.2024 zum wiederholten Male Helmstedt.

Diesmal aber nicht nur, um wieder in Schulen Workshops in englischer Sprache durchzuführen und so Schüler:innen anzuleiten, erlebte Konflikte in Form von Dichtung, Musik oder Kunst zu verarbeiten, sondern auch um eine große Informationsveranstaltung im Auditorium Maximum unseres historischen Juleums durchzuführen.

Bei dieser in Zusammenarbeit mit der Helmstedter IGS Giordano da Bruno, vertreten in Person der engagierten  Englischlehrerin Bettina Friedrich, organisierten Informationsveranstaltung erhielten Schüler verschiedener örtlicher Schulen die Gelegenheit ihre in den zuvor abgehaltenen Workshops entstandenen Gedichte vor einem größeren Publikum öffentlich zu präsentieren. Natürlich unter professioneller und sehr einfühlsam an die Schüler herangetragener Anleitung durch Clive und Will.

Der Erfolg konnte sich sehen lassen: Clive Sanders sprach von wundervollen und vor allem einmaligen Texten, die entstanden waren und bescheinigte den Schülern aus unserer Region eine hervorragende Sprachkompetenz in ihrer Lernsprache Englisch.

Never Such Innocence bot durch den Besuch in Helmstedt außergewöhnliche Voraussetzungen, um Schüler in die Lage zu versetzen, sich mit kriegerischen Konflikten realitätsbezogen zu beschäftigen. Die junge Generation soll so künstlerisch gefördert werden, um Denker, Verantwortungsträger und Statthalter des Friedens hervorzubringen. Der Interkulturelle Austausch und Dialog wird parallel mit gefördert.

Bis 2018 erreichte Never Such Innocence bereits junge Menschen in 47 Ländern. Mit erweiterten Ressourcen starteten anschließend 3jährige Projekte zu den Themen "Auswirkungen von Konflikten auf Gemeinschaften", "Ungehörte Stimmen zu Konflikten", und "Leben nach einem Konflikt". Bis heute kamen so weltweit Projekte mit Schülern aus 120 Ländern zu Stande.

Die Workshops sollen helfen, Selbstvertrauen und kommunikative Fähigkeiten aufzubauen.

Ergebnisse werden im Rahmen von lokalen Veranstaltungen, wie diesmal in Helmstedt, einem breit gefächerten Publikum präsentiert.

Ein darüber hinaus jährlich stattfindender Wettbewerb unter Teilnehmern bietet Chancen auf Preise in Form der Teilnahme an internationalen Jugendcamps des Kooperationspartners Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. oder sogar eine Einladung nach London.

Durch die aktuellen weltpolitischen Spannungen und den russischen Angriffskrieg in Europa erscheint die wichtige Fiedensarbeit von Never Such Innocence bedeutsamer denn je.

Daher freue ich mich ganz besonders hervorheben zu können, dass die weitere Koopertion zwischen dem HPV und Never Such Innocence weiterhin auf sehr gutem Wege ist und es äußerst wahrscheinlich ist, dass auch 2025 wieder Workshops in Helmstedter Schulen angeboten werden können.

Harald Spitzer
Städtebeauftagter für England

Weitere Informationen unter www.neversuchinnocence.com

An Vorträge beteiligte Schüler im Juleum mit Organisatoren vom HPV und Never such Innocence

Besuch aus Chard

Vom 01.-06.06.23 besuchte eine 23köpfige Gruppe aus Chard Helmstedt, wobei alle Gäste privat untergebracht werden konnten. Da sich die Besucher ausdrücklich gewünscht hatten, viel Zeit mit ihren Freunden in den Familien zu verbringen, wurde das Programm diesem Wunsch entsprechend gestaltet. 

Dennoch gab es genügend gemeinsame Aktivitäten, zumal sich der Aufenthalt von Freunden aus Albuquerque mit dem der Engländer einige Tage überschnitt und daher am 02.06.23 ein gemeinsames Partnerschaftsfest in der Begegnungsstätte St. Ludgeri anlässlich der Jubiläen, nämlich 40+3 Jahre Partnerschaft mit Chard und 40 Jahre Partnerschaft mit Albuquerque, für beide Besuchergruppen ausgerichtet wurde. Am selbenTag vormittags waren die Gruppen im Rathaus schon offiziell durch den stellvertretenden Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Diedrich begrüßt worden. 

Der Samstag stand dann wunschgemäß zur freien Verfügung in den Gastfamilien. 

Am Sonntag unternahm die Gruppe einen Ausflug mit dem Reisebus nach Goslar, wo zunächst auf der Steinbergalm ein leckeres Mittagessen eingenommen wurde. Der Fußweg vom Parkplatz zum Restaurant bot einen kleinen Eindruck vom Nationalpark Harz. Nach dem gemeinsamen Essen ging es in das Stadtzentrum von Goslar, wo neben der Kaiserpfalz verschiedene Museen besucht werden konnten, so dass für jeden Einzelnen etwas von Interesse dabei war. Pünktlich zum Abendessen erfolgte die Rückkehr in die Gastfamilien. 

Am Montag war dann bereits der letzte Besuchstag, welcher zunächst wieder in den Gastfamilien verbracht wurde. Am späten Nachmittag traf man sich dann allerdings schon zum großen Abschiedsfest im Kleingartenverein Am Magdeburger Tor mit Unterhaltung und Grillgut, wobei die Gastgeber durch das Mitbringen selbst gemachter Speisen für ein delikates Büffett gesorgt hatten. Das Abschiedsfest wurde auch gemeinsam mit den Besuchern aus Amerika gefeiert. 

Beim Abschied am Folgetag war für viele Gastgeber schon klar, im nächsten Jahr nach Chard fahren zu wollen. Dieser Gegenbesuch ist vom 26.06.-03.07.2024 geplant.

 

Empfang der Gäste aus Albuquerque und Chard durch den stellv. Bürgermeister Diedrich im Ratssaal
Grillmeister Norbert und Michael trugen zum Gelingen des Abschiedsfestes bei.

Jubiläumsfeierlichkeiten 40 Jahre Albuquerque und 40 + 3 Jahre Chard am 02.06.2023

Die Jubiläen wurden mit einem Empfang im Rathaus festlich gewürdigt (s. Fotos unten).

Die abendliche Feier fand im Klosterhof St. Ludgerus statt. Die Fotos dazu können hier eingesehen werden.

Chard im Sommer

Vom 24.07. bis 31.07.2019 fand eine Busreise nach Chard statt, zu der sich eine 48köpfige Gruppe aus Helmstedt auf den Weg gemacht hatte, um unsere Partnerstadt mit einer Delegation von ansehnlicher Größe zu besuchen. Die Mehrheit der Mitreisenden wohnte privat bei Gastfamilien, zu denen vielfach schon langjährige freundschaftliche Beziehungen bestehen. Eine kleinere Anzahl von Besuchern kam in familiär geführten, zentral gelegenen Frühstückspensionen unter, deren Inhaber dem städtepartnerschaftlichem Besuch äußerst offen gegenüberstehen und ihren Gästen ein familienähnliches Umfeld bieten.

 

Um die Anreise genussvoll zu gestalten, wurde auf dem Hinweg in Calais in einem Hotel direkt am Meer eine Zwischenübernachtung eingelegt. So konnte man nach dem Abendessen im Hotel noch einen kleinen Strandspaziergang unternehmen, sich abends bei bestem Wetter am Sandstrand zur Entspannung von der ersten Etappe niederlassen und den Fährschiffen nach England zusehen, die einen vielversprechenden Vorgeschmack auf die vorausliegenden Tage aufkommen ließen.

 

Nach einem für französische Verhältnisse durchaus deftigem Frühstücksbuffet im Hotel ging es am zweiten Reisetag dann auf die Fähre, mit der eine bei bestem Wetter und glatter See wahrlich traumhafte Überfahrt nach England erfolgte. Der Kreidefelsen von Dover war schon von weitem gut zu sehen.

 

Die Weiterreise nach Chard erfolgte dann durch das schöne Südengland über das charmevolle Salisbury, wo man eine Mittagspause einlegte und die baulich reizvolle Stadt, einschließlich ihrer berühmten Kathedrale in welcher ein Original der Magna Carta zu sehen ist genießen konnte. Natürlich war auch genügend Zeit für eine Einkehr der Reiseteilnehmer zum Mittagessen.

 

Eine nur Insidern bekannte Sehenswürdigkeit wurde kurz vor dem Erreichen von Chard angesteuert. In East Chinnock erklärten Mitglieder des örtlichen Kirchenvorstandes die überaus interessante Geschichte der aus Deutschland stammenden Bleiglasfenster ihrer Dorfkirche St. Mary. Ein ehemaliger deutscher Kriegsgefangener hatte diese wunderschönen Fenster selbst angefertigt und im Rahmen von insgesamt 5 Besuchen über einen Zeitraum von über 20 Jahren als Geschenk und Zeichen der Aussöhnung nach England gebracht, wo er sie eigenhändig einbaute. Die deutschen Besucher zeigten sich von dieser einzigartig herzergreifenden und sehr berührenden Geschichte einer ganz persönlichen Aussöhnung äußerst beeindruckt.

 

Am Abend kam es zu einem sehr herzlichen Empfang in Chard, der bestens organisiert war. So standen Fahrer für diejenigen Mitreisenden, welche in Pensionen untergebracht waren mit Schildern bereit, auf denen die Namen ihrer Mitfahrer geschrieben waren und so der Eindruck entstand, dass hier hochrangige VIP-Gäste empfangen wurden. Es waren alle sehr zufrieden und die ganze Unterbringung war schnellstens erledigt.

 

Am nächsten Tag erfolgte dann die offizielle Begrüßung durch den stellvertretenden Bürgermeister Andy Kenton, der herzliche Willkommensworte fand und die politischen Vorgänge in Bezug auf den Brexit in den Hintergrund stellte. Man freute sich eher  über die langanhaltenden guten freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Partnerstädten  und  auf das im Jahre 2020 stattfindende 40. Jubiläum der Städtepartnerschaft. Der erste Besuchstag klang schließlich mit einem Kegelabend aus.

 

Ein gemeinsamer Ausflug, für den eigens ein zweiter Bus durch die Engländer eingesetzt wurde, führte in das Museumsdorf Glastonbury, welches für seine Festivals bekannt ist. Hier wurde u.a. eine Kostümführung durch die mittelalterliche Kirchenruine zum unterhaltsamen Höhepunkt des Tages. Gäste und Gastgeber hatten sich unterwegs gemischt und es gab sehr viel Raum für muntere Gespräche.

 

An zwei anderen Tagen erfolgte vornehmlich eine private Programgestaltung durch die jeweiligen Gastgeber. Für diejenigen, die in Frühstückspensionen untergebracht waren wurden allerdings Ausflugsfahrten mit dem Bus angeboten und zwar zunächst nach Bath, wo zwischen einer deutschsprachigen Stadtführung und dem Besuch der Römischen Bäder gewählt werden konnte.

 

Der letzte Ausflug führte in die nähere Umgebung von Chard, bis an die Küste nach Seaton, wo ein paar schöne Stunden am Meer verbracht werden konnten, bevor es am Abend zum Abschiedsfest ging.

 

Für die Abschiedsparty hatten sich die Gastgeber etwas ganz Besonderes einfallen lassen, nämlich ein typisch britisches "Entenrennen". Bei diesem Wettbewerb mussten Kandidaten durch das Aufwickeln einer Schnur die daran befestige Ente möglichst schnell über einen Parcours bewegen, wobei alle sehr viel Spaß hatten.

 

Während des Aufenthaltes in Chard war das Wetter sonnig und trocken. Erst zur Abreise regnete es, so dass es doch noch eine Kostprobe Englischen Wetters gab. Dennoch fiel der Abschied schwer. Man freute sich aber schon auf den Gegenbesuch vom 09.-14.07.2020 anlässlich des 40. Jubiläums der Städtepartnerschaft mit Chard.

 

Auf dem Rückweg wurde noch eine Zwischenübernachtung in Gent eingelegt, was sich als besonderes Highlight erwies. Die Stadt war nämlich im Rahmen eines besonderen Projekts illuminiert, so dass der abendliche Heimweg in unser Hotel zu einem ganz besonders reizvollen Abschlusserlebnis dieser Reise wurde.

von Harald Spitzer

 

Kostümführung in Glastonbury
Jurassic Coast bei Seaton
Pulteney Bridge in Bath
Abschied aus Chard

Schulbesuch in Chard

Stadtschreier, Zepterträger und Bürgermeister
Schülergruppe IGS HE ergänzt mit Erwachsenen

Eine 26köpfige Schülergruppe der IGS Helmstedt besuchte unter Leitung ihrer Lehrerin Bettina Friedrich, unterstützt durch ihren Kollegen Daniel Römermann vom 11.-15.03.2019 Helmstedts  englische Partnerstadt Chard. 
Der Schülergruppe hatte sich eine 15köpfige Erwachsenengruppe, zu der auch Ratsfrau Charitha Rosinski gehörte, unter der Leitung des Städtebeauftragten für Chard, Harald Spitzer, angeschlossen.
Ohne Zwischenübernachtung ging es mit dem Reisebus am frühen Montagmorgen nach England, wo man am Abend gegen 22.45 Uhr in Chard ankam. Gewohnt wurde dort in sehr familiär geführten Frühstückspensionen, welche in der persönlichen Betreuung ihrer Gäste sehr nahe an die Atmosphäre von Gastfamilien herankamen.
Schon am Dienstag wurde ein umfangreiches Besuchs- und Besichtigungsprogramm absolviert, welches in enger Zusammenarbeit mit dem Helmstedter Verein für Städtepartnerschaften und internationale Begegnungen (HPV) zuvor eigens für die Schüler ausgearbeitet worden war.
So erfolgte am Dienstagvormittag die Besichtigung des Mutterbetriebes eines renommierten Staubsaugerherstellers in Chard, welcher von dort aus international tätig ist und auch in Hannover eine Niederlassung unterhält. Der Geschäftsführer des Hauptbetriebes in Chard, Stuart Cochrane, gab den Schülern in einer interessanten Präsentation höchstpersönlich einen Überblick über die geschäftlichen Aktivitäten seines Unternehmens. Diese Informationen wurden von den Schülern gerne aufgenommen, wo sie doch selbst alsbald vor einer Berufswahl stehen werden. Anschließend übernahmen die Gästebegleiter Roy Poole, Jeff Dark, Justin Bell und Paul Stevenson jeweils eine Teilgruppe, um einen Rundgang mit von ihnen gegebenen Erklärungen durch die Produktionsstätte zu machen.
Am Dienstagnachmittag hatte das Chard-Museum seine Pforten extra für die Schüler aus Helmstedt geöffnet, obwohl es eigentlich zu dieser Jahreszeit noch geschlossen hat. Einige Experten aus dem Team um Museumsleiter Vince Lean hatten Lerninseln aufgebaut und gaben den Gästen aus Helmstedt so in sehr anschaulicher Form fachkundige Erklärungen zu den Ausstellungsstücken. Die Schüler dankten diesem Aufwand mit ihrem großen Interesse und es wurden einige Fragen von den Jugendlichen, natürlich auf Englisch,  gestellt.
Am Mittwochmorgen machten die Schüler aus Helmstedt einen Schulbesuch in der Holyrood Academy in Chard, wo am Unterricht teilgenommen werden konnte.  Die Helmstedter wurden dort zu einer Bereicherung des Deutschunterrichts, empfanden es aber als eine kleine Herausforderung dem Geographieunterricht auf Englisch zu folgen.
Ratsherr Gary Shortland begrüßte die Schüler am Nachmittag in der Guild Hall in seiner Funktion als amtierender Bürgermeister von Chard. Dabei trug er sein traditionelles Bürgermeistergewand und wurde von seinem Zepterträger Clive Sanders, sowie dem Stadtschreier Stuart Cumming, beide ebenfalls in ihren traditionellen Gewändern anwesend, unterstütz. Anstatt langer Reden gab es dann allerdings ein Speed-Dating mit den Honoratioren der Stadt, wobei die drei genannten Würdeträger sich reihum an den Tischen der Schüler niederließen, um mit ihnen persönlich ins Gespräch zu kommen. Das kam bei den Schülern gut an und es entwickelten sich lebendige Gespräche.
Am Donnerstag blieb noch Zeit für eine Wanderung in das nahe gelegene Dorf Dowlish Wake. Dort konnten sich die Schüler auf einer arbeitenden Ciderfarm über die Herstellung dieses für Somerset landestypischen Getränkes und die Herstellung von Apfelsaft informieren, bevor man von dort aus direkt und wieder ohne Zwischenübernachtung mit vielen neuen Eindrücken bereichert die Heimreise antrat.

Reise nach Chard

Vom 18.-25.08.2015 reiste eine 48köpfige Gruppe aus Helmstedt mit dem Bus zu einem Besuch in unsere schöne englische Partnerstadt Chard. Zusätzlich reisten 3 Personen individuell mit dem Flugzeug an, so dass eine ansehnliche Besucherzahl von dem neu gewählten Bürgermeister James Bulmer in Chard empfangen werden konnte.

 

Der Empfang hatte die Atmosphäre eines Treffens unter guten Freunden und es ergaben sich anschließend nette Gespräche mit den englischen Gastgebern bei Kaffee und Kuchen. So konnten die Gäste gleich ihre ersten Eindrücke von der Insel weitergeben, die neben dem als englischem Wahrzeichen bekannten Kreidefelsen von Dover vor allem den Besuch von dem beindruckenden Schloss „Hampton Court Palace“ bei London beinhalteten.

 

Eine Besichtigung im Anschluss an den Empfang galt der wohl ältesten Industrie in Somerset, dem facettenreichen Weidenflechterhandwerk. Lehmige Böden ermöglichen hier den großstiligen Anbau von Weiden, um daraus verschiedenste Bedarfsgegenstände, darunter sogar auch Särge herzustellen. Außerdem wird aus einem Teil der Weidenstöcke Zeichenkohle gewonnen, die in ganz England in Malschulen zum Einsatz kommt. Einige Besucher übten sich dann darin, mit traditionellen Werkzeugen einen Versuch zu unternehmen, die Rinde von den Weidenstöcken zu entfernen, mussten allerdings feststellen, dass dies nicht so einfach war, wie es bei den polnischstämmigen Gastarbeitern aussah.

 

Am Abend hatten unsere Gastgeber einen großartigen Kegelabend organisiert, bei dem man sich gemeinsam am schmackhaften und üppigen Buffett bei gekühlten Getränken stärken konnte.

 

Am folgenden Tag führte ein mit den Engländern gemeinsam organisierter Ausflug nach Süd-Devon. Gefahren wurde mit einem  Extrabus, der Eisenbahn und dem Schiff. Vor allem vom Schiff aus erhielt man einen großartigen Eindruck von der naturschönen Landschaft in Bezug auf Flora und Fauna entlang des Flusses Dart. Der Ausflugstag war ein langer Tag und so waren alle froh, am Abend noch etwas Zeit mit ihren Gastgebern verbringen zu können, um das Erlebte nachzubereiten. Zum Glück stand dafür auch noch der folgende freie Tag zur Verfügung.

 

Am Sonntag ging es dann wieder im Reisebus auf Entdeckungstour durch England. Ziel war diesmal der malerisch gelegene Küstenort Sidmouth, wo man im Sommer viele Studenten aus aller Welt trifft, die dort zur Sprachschule gehen, um ihre englischen Sprachkenntnisse zu erweitern.  Unsere Gruppe machte sich zunächst einen Eindruck von dem artenreichen, auf einem Kliff gelegenen Garten „Connoughts Garden“, der gleich gegenüber dem Parkplatz zum Rundgang einlud. Besonderes Interesse fand das dortige Kakteenhaus. Anschließend ging man in die Stadt, um das bunte Treiben dort zu genießen, in den am Sonntag geöffneten Geschäften zu stöbern oder um sich in einem typisch englischen Pub zu stärken. Leider stand für den Besuch in Sidmouth nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, weil am Abend schon die Abschiedsparty auf dem Programm stand.

 

Diese fand diesmal in Donyatt, nahe Chard, statt. Die Gastgeber hatten vielfältige Speisen vorbereitet, die als Buffett angeboten wurden. Zwischen dem Hauptgang und den diversen süßen Nachspeisen gab es dann auch noch englische Unterhaltung vom Feinsten. Die Hobby-Pantominengruppe  „Cloverleaf“ spielte nicht nur unterhaltsame Szenen, die sehr zum Schmunzeln waren, sondern gab auch typisch englische gesangliche Darbietungen zum Besten, bei denen sogar mitgesungen wurde. Am Ende gab es „Standing Ovations“ für die schauspielerischen Leistungen der Gruppe, bei der es sich, man darf nicht vergessen, um eine reine Freizeitgruppe handelt. Wegen der zeitigen Abfahrt am folgenden Morgen endete der Abend nicht zu spät.

 

Durch die frühe Abfahrt erreichte man am vorletzten Reisetag allerdings die Fähre in Dover schon am Mittag und so ergab sich eine ausreichende Freizeit zur Besichtigung der wunderschönen Stadt Brügge in Belgien, der letzten Station dieser Fahrt.

 

Ein Gegenbesuch aus Chard wird vom 15.-20.06.2016 stattfinden, so dass das Sommerfest des HPV mit den Gästen gemeinsam gefeiert werden kann. Interessierte Gastgeber können sich diesen Termin daher schon einmal vormerken.

 

Von Harald Spitzer

Besichtigung von Hampton Court Palace in London
Reisegruppe nach Chard 2015
Town Crier Stuart Cumming

Besuch aus Chard

Vom 07.-12.08.2014 hielt sich eine 27köpfige Gruppe aus Chard zu Besuch in Helmstedt auf. Bemerkenswert ist, dass alle englischen Gäste bei Familien in Helmstedt und Umgebung privat untergebracht werden konnten. Viele der Gäste waren zum wiederholten Male in Helmstedt und freuten sich, gute Freunde wiederzusehen und Neues über Helmstedt zu erfahren. Einzelne Gäste blieben sogar noch länger als vom Programm vorgesehen, weil sie noch zusätzliche Zeit mit ihren Gastgebern verbringen wollten.

 

Unser Bürgermeister Wittich Schobert freute sich sehr, die Gäste im Rathaus offiziell begrüßen zu dürfen. Dabei gab er aktuelle Informationen zur Entwicklung der Stadt, u.a. auch im Hinblick auf anstehende Fusionen von Verwaltungseinheiten in unserer Region, erwähnte aber ebenso Geschichtliches. An dem Empfang nahmen auch viele der Gastgeber teil, so dass der Ratssaal gut gefüllt war.

 

Für die Besuchergruppe wurde seitens unseres Vereins ein abwechslungsreiches Ausflugs- und Besichtigungsprogramm gestaltet.

 

So ging es am ersten Tag gleich im Anschluss an den Empfang nach Schöningen, um das Paläon zu besuchen, dessen Gebäude schon eine Sehenswürdigkeit an sich darstellt.  Die dortige umfassende und äußerst interessant präsentierte Ausstellung zur Entwicklungsgeschichte des Menschen wurde von allen Besuchern gerne intensiv durchwandert. Dank des guten Wetters konnte außerdem die weiträumige Freifläche rund um das Museum erkundet werden.

 

Am folgenden Tag führte eine Ausflugsfahrt zu den in vollsommerlicher Pracht stehenden Herrenhäuser Gärten nach Hannover. Fast auf den Tag unseres Besuches dort, nämlich am 12. August vor 300 Jahren begann die Zeit, in der von Hannover aus auch Großbritannien und Irland regiert wurden. Diese Machtverhältnisse hatten für immerhin 123 Jahre Bestand und fanden auch in der Ausstellung des dortigen Museums ihre Würdigung. Die Schirmherrschaft für diese und weitere Ausstellungen anlässlich des Jubiläums hat übrigens kein geringerer als Prinz Charles übernommen. Nähere Informationen zu der vergangenen, aber heute noch wirkenden Epoche deutsch-englischer Geschichte sind unter www.royals-aus-hannover.de zu finden. Viele der Gäste kombinierten den Besuch der Gärten mit einem Besuch des am Eingang zum Berggarten gelegenen Sea-Life-Aquarium, wo die Unterwasserwelt von gläsernen Tunneln aus nächster Nähe beobachtet werden konnte.

 

Nach einem freien Sonntag zur individuellen Gestaltung in den Gastfamilien führte am letzten Tag des Aufenthalts eine Ausflugsfahrt in die frühere Residenzstadt Wolfenbüttel. Neben einer deutschsprachigen Fremdenführung wurde eigens für unsere Gäste noch eine englischsprachige Fremdenführerin organisiert, wobei sich einige der Gastgeber auch der englischen Tour anschlossen, um entweder bei ihren Gästen zu sein, oder einfach nur eine kleine sprachliche Herausforderung anzunehmen. Auf beiden Touren gab es gleichermaßen Informationen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt, namentlich dem Schloss, des Lessinghauses und der Herzog August Bibliothek, als auch zu den berühmten Söhnen der Stadt, allen voran natürlich Gotthold Ephraim Lessing, der dort von 1770 an bis zu seinem Tode als Bibliothekar wirkte.

 

Guten Zuspruch fanden auch zwei abendliche Zusammenkünfte mit den Gastgebern, die in Helmstedter Kleingartenanlagen stattfanden.

 

So traf man sich am Freitagabend im Kleingartenverein Am Magdeburger Tor zu einer Begrüßungsparty aus deren Anlass der Gitarrenkreis Mariental  unter der Leitung von Wolfram Schobert zur Unterhaltung beitrug und  mit  seinen ausgewählten musikalischen Darbietungen in deutscher und englischer Sprache voll und ganz den Geschmack des Publikums traf.

 

Am Montagabend war dann leider schon wieder Zeit für die Abschiedsparty, die bei Grillgut und gekühlten Getränken im Kleingartenverein von 1914 am Harbker Weg in Helmstedt stattfand. Die Schießgruppe des dortigen Vereins hatte unter Leitung von Karin Rietschel freundlicherweise einen Schießwettbewerb mit dem Luftgewehr für die Gäste organisiert, an dem gerne zur Unterhaltung teilgenommen wurde. Die drei Erstplatzierten, nämlich Collette, David und Steve kamen zufällig alle aus England und erhielten zur Erinnerung eine Urkunde und kleine Preise.

 

Ich möchte an dieser Stelle zuvörderst den Gastgebern dafür danken, dass sie ihre Gäste so fürsorglich betreut haben und darüber hinaus noch durch Häppchen- und Salatspenden zum Gelingen der Abende beigetragen haben.

 

Ebenso gilt mein besonderer Dank den Mitgliedern des Gitrarrenkreises Mariental und den ehrenamtlichen Helfern der Schießgruppe des Gartenvereins Am Harbker Weg von 1914, die beide auf jeweils ihre Art den Gästen eine landestypische Unterhaltung mit viel Spaß geboten haben.

 

Eine Fahrt nach Chard zu einem Gegenbesuch wird vom 18.-25.08.2015 stattfinden.

Busreise nach Chard

Eine Busreisegruppe besuchte vom 03.-10.07.2013 unsere Partnerstadt Chard in Somerset/England.

Die Anreise gestaltete sich bequem, weil in Nordfrankreich eine Zwischenübernachtung erfolgte und in einem Hotel direkt am Meer Entspannung gefunden werden konnte. Nach der Zwischenübernachtung wurde der Besuch der Insel am folgenden Tag mit einer wunderschönen Seereise über den Ärmelkanal in aller Ruhe begonnen. Auf der Weiterfahrt nach Chard bestand noch genügend Zeit, die englische Stadt Basingstoke zu besuchen.

Am folgenden Tag gab der Stadtschreier (Town Crier) vor dem Rathaus öffentlich und unüberhörbar die gute Neuigkeit von dem Besuch aus Deutschland den Bürgern der Stadt bekannt und verlas eine Botschaft, welche die lang anhaltende Freundschaft zwischen Helmstedt und Chard würdigte. Die neu gewählte Bürgermeisterin Jenny Kenton gestaltete einen besonders warmherzigen Empfang und hatte angebotenes Gebäck dafür sogar selbst hergestellt. Der eher informelle Ablauf des Empfangs kam bei allen Teilnehmern gut an und es ergaben sich nette Gespräche.

Viele der Gäste interessierten sich besonders, was es mit dem Zepterträger (Mace Bearer) der Bürgermeisterin auf sich hat. Mace Bearer Mark Hambrey gab der Gruppe daraufhin spontan einen Kurzvortrag über die Geschichte und Bedeutung des Zepters (Mace), dem alle Anwesenden interessiert zuhörten. Das Zepter durfte dann auch selbst in die Hand genommen werden, allerdings nur mit weißen Handschuhen. Mark Hambrey erklärte gerne, wie es zu halten ist. Der Tag klang mit einem gemeinsamen Kegelabend, bei dem alle sehr viel Spaß hatten, aus.

Insgesamt drei Tagesausflüge führten die Gruppe nach Wales, nach Exeter, sowie in die nähere Umgebung von Chard. In Wales wurde ein Freilichtmuseum besucht, wo allerlei Interessantes über die Geschichte und die Menschen dieses Landes zu erfahren war. In Exeter wurde zunächst die Kathedrale besucht, bevor man sich der schönen Stadt mit ihren guten Einkaufsmöglichkeiten weiter zuwandte. Der Ausflug in die Umgebung von Chard wurde nur von einem Teil der Gruppe angenommen, weil viele der Gastgeber den Wunsch hatten, etwas Zeit ganz individuell mit ihren Gästen verbringen zu können. So kam es, dass sich die Reiseteilnehmer später über eine besonders bunte Vielfalt von Erlebnissen austauschen konnten.

Leider war die Zeit des Aufenthalts schnell vorüber und zum Abschied wurde am letzten Abend bei Getränken, Fish&Chips und musikalischer Unterhaltung durch die Familie Farey aus Combe St. Nicholas in fröhlicher Runde getanzt und gefeiert.

Die Rückreise wurde in London für eine Zwischenübernachtung unterbrochen. Dort bestand für den Rest des Tages Gelegenheit, die Weltstadt zu erkunden.

Ein Gegenbesuch aus Chard soll vom 07.-12.08.2014 in Helmstedt erfolgen.

Besucher aus Helmstedt in Chard
Bürgermeister Jenny Kenton begrüßt die Gruppe

23 Jahre Schüleraustausch zwischen Julianum und Holyrood Academy in Chard

Der Schüleraustausch zwischen dem Julianum und der Holyrood Academy besteht mittlerweile 23 Jahre und ist zu einer festen Institution geworden. Vom 27. Februar bis zum 4. März 2013 waren insgesamt 27 englische Schüler aus der Partnerschule in England zu Gast am Julianum (bzw. waren als Kurzzeit-Praktikanten an der Ludgeri-Schule eingesetzt). Die meisten von ihnen besuchten die deutschen Partner – SchülerInnen des 8. Jahrgangs – die sie im September 2012 bei der „Hinrunde“ des Austausches kennengelernt hatten.

Das bewährte Standardprogramm (Empfang in der Schule und beim Bürgermeister, Teilnahme am Unterricht, gemeinsame Fahrt nach Berlin und gemeinsamer Abschiedsabend) wurde wie üblich durch abwechslungsreiche private Ausflüge (z.B. Besuche in der Autostadt und im Phaeno, Fahrten in den Harz, nach Braunschweig oder sogar nach Hamburg und Berlin) und diverse sportliche Aktivitäten (wie z.B. Bowling, Schwimmen oder Schlittschuhlaufen) ergänzt.

Zusätzlich gab es dieses Jahr für Musikliebhaber noch die besondere Gelegenheit, anläßlich des Kammerkonzerts am 28. Februar einen hochkarätigen Abend zu erleben, auf dem SchülerInnen des Julianum (unter ihnen auch  mehrere Gastgeber der Engländer) ihr künstlerisches Talent durch exzellente musikalischeVorträge unter Beweis stellten und somit den Gästen einen weiteren Einblick in unser vielfältiges Schulleben gaben.

Die relativ junge Tradition, den Abschiedsabend im Julianum stattfinden zu lassen, damit für die Schüler auch Gelegenheit besteht, bei (lauter) Musik etwas mehr unter sich zu bleiben, hat sich dieses Jahr doppelt bewährt: das Forum mit seiner neugestalteten Licht- und Ton-Technik ermöglichte weitgehende „Disko-Atmosphäre“, und der neu gestaltete Oberstufenraum war ein Rückzugsort für die Eltern, um sich dort über die Erlebnisse mit ihren Gastkindern auszutauschen.

Inzwischen sind die englischen Besucher wieder wohlbehalten nach Chard zurückgekehrt und haben sich sehr zufrieden über den Aufenthalt in Helmstedt geäußert.

Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an die Stadt Helmstedt (vor allem an den Bürgermeister, Herrn Schobert und den Chard-Beauftragten des HPV, Herrn Spitzer) und an alle beteiligten Schüler, Eltern und Kollegen, die den Austausch ermöglicht und mitgestaltet haben.

 

Astrid Grabenhorst-Nitschke